Lyrik - Die Seele

Die kleine Seele


Gott fragte: „Erinnerst du dich an die Parabel, meiner lehrhaften Erzählung, von der kleinen Seele und der Sonne von Band 1 ?

„Ja, ich erinnere mich“, antwortete Neal.

„Diese Parabel hat noch einen zweiten Teil. Hier ist er:


„Du kannst dir aussuchen, was für ein Teil von Gott du sein möchtest“, sagte ich zu der kleinen Seele. „Du bist absolute Göttlichkeit, die sich selbst erfährt. Welchen Aspekt der Göttlichkeit, die sich selbst erfährt. Welchen Aspekt der Göttlichkeit möchtest du nun als dein Selbst erfahren?“


„Du meinst, ich habe die Wahl“? fragte die kleine Seele.


„Ja“, antwortete ich. „Du kannst dir jeden Aspekt der Göttlichkeit aussuchen, den du in deinem, als und durch dein Selbst erfahren möchtest.“


„Okay“, sagte die kleine Seele, „dann wähle ich Vergebung. Ich möchte mein Selbst als jenen Aspekt Gottes erfahren, den man vollkommene Vergebung nennt.“


Nun, das war keine geringe Herausforderung, wie du dir vorstellen kannst.

Es gab niemanden, dem man hätte vergeben können. Alles, was ich geschaffene habe, ist Vollkommenheit und Liebe.


„Keiner, dem zu vergeben wäre?“ fragte die kleine Seele etwas ungläubig.


„Keiner“, bestätigte ich. „Schau dich um. Siehst du irgendwelche Seelen, die weniger wunderbar sind als du?“


Die kleine Seele wirbelte herum und sah sich zu ihrer Überraschung von allen Seelen im Himmel umgeben. Sie waren von fern und nah aus dem ganzen Reich gekommen, weil sie gehört hatten, dass die kleine Seele ein außergewöhnliches Gespräch mit Gott führte.


„Ich sehe niemanden, der weniger vollkommen wäre als ich!“ rief die kleine Seele.

„Wem soll ich denn dann vergeben?“


Da trat eine andere Seele aus der Menge vor. „Du kannst mir vergeben“, sagte diese freundliche Seele.


„Wofür?“ fragte die kleine Seele.


„Ich werde in deinem nächsten physischen Leben zu dir kommen und etwas

tun, wofür du mir vergeben kannst“, erwiderte die freundliche Seele.

„Aber was? Was könntest du, ein Wesen so vollkommenen Lichts, tun, das ich dir vergeben wollte ? erkundigte sich die kleine Seele.


„Oh“, gab die freundliche Seele lächelnd zurück. „Ich bin sicher, wir können uns da was einfallen lassen.“


„Aber warum würdest du das tun wollen?“ Der kleinen Seele war es ein Rätsel, warum ein Wesen von solcher Vollkommenheit tatsächlich etwas „Schlechtes“ tun wollte.


„Ganz einfach, ich würde es tun, weil ich dich liebe“, erklärte die freundliche Seele. „Du möchtest dein Selbst als vergebend erfahren, nicht wahr? Abgesehen davon hast du dasselbe für mich getan.“


„Das habe ich?“ fragte die kleine Seele.


„Natürlich. Erinnerst du dich nicht mehr? Wir sind alles davon gewesen, du und ich. Wir sind das Oben und das Unten, das Linke und das Rechte davon gewesen. Wir waren das Hier und das Dort und das Jetzt und das Dann. Wir waren das Große und das Kleine, das Männliche und das Weibliche, das Gute und das Schlechte davon. Wir alle waren das Alles davon. Und das taten wir aufgrund einer Vereinbarung, damit jede von uns sich, wir alle uns, als den großartigsten Teil Gottes erfahren konnten. Denn wir haben verstanden, dass in der Abwesenheit dessen, was du nicht bist, das, was du bist, nicht ist.

In der Abwesenheit von ´Kalt´ kannst du nicht ´Warm´ sein. In der Abwesenheit von ´Traurig´kannst du nicht ´Glücklich ´sein, ohne ein Ding, das man das ´Böse ´ nennt, kann die Erfahrung, die man das ´Gute´ nennt, nicht existieren.

Wenn du die Wahl triffst, etwas zu sein, dann muss irgendetwas oder irgendjemand in deinem Universum auftauchen, um das zu ermöglichen.“


Dann erklärte die freundliche Seele, dass diese Wesen Gottes „Spezialengel“ und diese speziellen Umstände Gottes Geschenke sind.


„Ich bitte dich nur um eines im Austausch dafür“, sagte sie schließlich.


„Alles, was es auch sei!“ rief die kleine Seele. Das Wissen, dass sie die Erfahrung von jeden göttlichen Aspekt Gottes machen konnte, machte sie ganz aufgeregt. Sie verstand nun den Plan.


„In dem Augenblick, in dem ich dich schlage und peinige, in dem Moment, in dem ich dir das Schlimmste antue, das du dir je vorstellen kannst – genau in diesem Augenblick“, so sagte die freundliche Seele, “...solltest du dich daran erinnern, wer ich wirklich bin.“


„Oh, ich werde es nicht vergessen!“ versprach die kleine Seele. „Ich werde dich in all der Vollkommenheit erkennen, in der ich dich jetzt sehe, und ich werde mich immer daran erinnern, wer du bist.“


(„Gespräche mit Gott“; Neal Donald Walsch, Bd. 1)





DIESER ORT DES EINSEINS IST DER HIMMEL.

IHR SEID JETZT DORT.

IHR SEID NIE MEHR NICHT DORT, WEIL IHR NIE, NICHT EINS MIT MIR SEID.

ICH MÖCHTE, DASS IHR DAS WISST. ICH MÖCHTE, DASS IHR ZUMINDEST DAS AUS DIESEM GESPRÄCH MITNEHMT.


Hier ist meine Botschaft, die Botschaft, die ich der Welt hinterlassen möchte.



Meine Kinder, die ihr im Himmel seid, geheiligt ist euer Name.


Euer Reich ist gekommen, und euer Wille wird geschehen wie auf der Erde, so auch im Himmel.


Euch wird an diesem Tag euer täglich Brot gegeben, und euch werden eure Schulden und eure Vergehen genau in dem Maße vergeben, wie ihr denen vergeben habt, die sich gegen euch vergehen.


Führt euer Selbst nicht in Versuchung, sondern erlöst euer Selbst von den Übeln, die ihr geschaffen habt.


Denn euer ist das Reich und die Macht und die Herrlichkeit, in alle Ewigkeit.


Amen.


Und Amen.



Neal Donald Walsh, „Gespräche mit Gott“, Bd. 3, „Kosmische Weisheit“.

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